Human Resources: Eine Zeitgeschichte des Personalmanagements

Die Historikerin Brigitta Bernet (Forschungsstelle für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte) untersucht die Ambivalenzen der modernen Arbeit zwischen Wertschätzung und Wertschöpfung. Ein Ausgangspunkt ihrer Forschung ist die Beobachtung, dass der wirtschaftliche «Boom» der Nachkriegszeit mit einem «Psycho-Boom» einherging: eine Durchdringung des Alltags mit psychologischen Kategorien, Wahrnehmungsmustern und Handlungsanleitungen. In der Arbeitswelt verband sich die psychologische Matrix mit einer ökonomisch geprägten Sichtweise auf das arbeitende Subjekt, die dieses den Human Resources zuschlug und das Human Capital zum Bestandteil der unternehmerischen Rechnungslegung machte. Die Aufwertung des subjektiven Faktors und dessen effizientere Verwertung gehören hier zusammen. Am Beispiel der Schweiz untersucht Brigitta Bernet die Entdeckung, Modellierung und Bewirtschaftung des «Humanvermögens» als unternehmerischer Ressource. Ihr besonderes Interesse gilt der Wechselwirkung von Arbeits- und Selbstverhältnissen im historischen Wandel.