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Transactions / Künstlergasse 12

Was Menschen im Ostkongo für Geld tun

Was Menschen im Ostkongo für Geld tun

Stephan Hochleithner


Der Politgeograph Stephan Hochleithner (Geographisches Institut) untersucht die Lebensumstände binnenvertriebener Menschen in der Demokratischen Republik Kongo. Im Osten des zentralafrikanischen Landes, in welchem seit zwanzig Jahren Krieg herrscht, sind derzeit rund eine Million IDPs (internally displaced persons) auf der Flucht. Manche finden bei Gastfamilien Unterschlupf und können im traditionellen System des «Muhako» wieder Land bewirtschaften und so ihr Leben weiterführen. Aufgrund sich stetig wiederholender Vertreibung sind aber immer weniger Gastgeber bereit, Binnenvertriebene unentgeltlich aufzunehmen. So werden IDPs zum «Konfliktproletariat» und sind auf alle Arten von Arbeit – bisweilen sklavenähnlicher Arbeit – gegen Geld angewiesen. Basierend auf ethnographischen Feldstudien zeigt Stephan Hochleithner, wie das Muhako-System einem kapitalistischen Produktionsmodus weicht. Dieser bestimmt nun die materielle und soziale (Re-)Produktion und verändert damit die Strukturen der gesamten Gesellschaft.

Künstlerische Umsetzung: Michela Flück

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