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Transactions / Künstlergasse 12

Psychologisches Laboratorium um 1900

Psychologisches Laboratorium um 1900

Psychologisches Institut


Mit seiner Berufung nach Zürich 1897 begann der deutsche Experimentalpsychologe Ernst Meumann (1852–1915) mit dem Aufbau eines Psychologischen Laboratoriums (heute Psychologisches Institut) und bot dazu ab 1898 Vorlesungen an. Unter seiner Betreuung entstanden zahlreiche Arbeiten, die sich mit Ergonomie, Arbeitsrhythmus und Arbeitstempo beschäftigten. Margaret Keiver Smith (1846–1945) beschreibt in ihrer Dissertation bei Ernst Meumann, Rhythmus und Arbeit (1900), dass «gerade die rhythmische Ordnung […] zu einem außerordentlich hohen Grad von Ermüdung führen» kann, wenn Arbeit sich nach dem Tempo einer Maschine richten muss: «Das Wohl des arbeitenden Individuums wird einem gesteigerten Arbeitsquantum geopfert.» Für die Versuche benutzte sie einen Ergographen (Gerät zur Aufzeichnung der Muskelarbeit), testete aber auch «rein visuelles Lernen» zur Rolle des Rhythmus in geistiger Arbeit. Die von Meumann entwickelten Methoden in experimenteller Pädagogik waren insbesondere für die damalige Reformpädagogik bedeutsam.

Recherche: Universitätsarchiv Zürich